„Auch eher kleine Kommunen können zu smarten Regionen werden“

Staatssekretär Sauer überreicht Neukirchen, Oberaula, Ottrau, Schrecksbach und Willingshausen 1,938 Millionen Euro aus Förderprogramm „Starke Heimat Hessen“

Neukirchen. Smarte Steuerung von Straßenlaternen oder eine intelligente Routenplanung sowie die Erfassung von Energieverbräuchen und Pegelständen. Dies sind einige Projekte, welche die Kommunen Neukirchen, Oberaula, Ottrau, Schrecksbach und Willingshausen gemeinsam umsetzen wollen. Ihr Projekt „Ländliche Stärke durch smarte Innovation: Fünf Kommunen – Eine Vision“ wird vom Land Hessen aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“ zur Förderung smarter Kommunen und Regionen unterstützt. Digital-Staatssekretär Stefan Sauer hat heute die Förderzusage über 1,938 Millionen Euro an Neukirchens Bürgermeister Marian Knauff stellvertretend für die fünf Kommunen – in Anwesenheit von Vertretern der weiteren am Projekt Beteiligten – überreicht.

„Auch eher kleine Kommunen können zu smarten Regionen werden. Dies zeigt das sehr ambitionierte Projekt von Neukirchen, Oberaula, Ottrau, Schrecksbach und Willingshausen. Als Land Hessen unterstützen wir sehr gerne diese Initiative, denn egal ob Stadt oder Land, groß oder klein – ganz Hessen soll von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren. Besonders löblich ist zudem die interkommunale Zusammenarbeit, die grundsätzlich bei vielen Themen wünschenswert ist, aber bei einem Projekt solch einer Größe auch absolut notwendig ist“, sagte Staatssekretär Sauer.

Die fünf Kommunen aus dem Schwalm-Eder-Kreis haben sich fünf Teilprojekte vorgenommen. Durch intelligente Dimmung der Straßenlaternen und Bewegungssensoren sollen Energieverbrauch und Lichtverschmutzung reduziert werden. Ebenfalls der Energieverbrauch soll durch die Installation von Smart Metern in kommunalen Liegenschaften – vorrangig in großen Gebäuden – gesenkt werden. Durch die zuverlässige Ermittlung von Verbräuchen können zudem Rückschlüsse auf zielgerichtete Modernisierungsmaßnahmen gezogen werden. Drittes Teilprojekt ist die Installation von Sensoren an Flüssen sowie die Berechnung von Modellen zu Starkregenereignissen, um ein Frühwarnsystem für Überschwemmungen zu schaffen. Orientierung soll hierbei unter anderem das ebenfalls durch „Starke Heimat Hessen“ geförderte Starkregefrühalarmsystem im Landkreis Fulda bieten. Die Antragsteller sehen dieses Projekt als Pilot für den gesamten Landkreis. Zudem soll ein smartes Umweltmonitoring, mit dem Lärm und Luftqualität gemessen wird, helfen, Stellen im Straßenverkehr zu identifizieren, die besonders hohem Emissionen ausgesetzt sind, um daraus entsprechende Folgemaßnahmen abzuleiten. Als letztes Teilprojekt ist die Einrichtung einer intelligenten Routenplanung vorgesehen. Damit sollen unter anderem die Fahrtstrecken des Bauhofs zur Leerung der Mülleimer oder Reinigung von Flächen optimiert werden. Notwendig sind dafür Sensoren und eine zentrale, per Künstlicher Intelligenz gesteuerte Plattform. Die Daten aus allen Anwendungsfällen sollen auf einer zentralen, offenen urbanen Datenplattform zusammengeführt werden, um sie über diese Projekte und die zuständigen Fachbereiche oder Kommunen hinaus verfügbar zu machen.

Neukirchens Bürgermeister Marian Knauff sagte stellvertretend für die fünf Kommunen: „Unsere Zusammenarbeit im Smart City/Smart Region Projekt zeigt, dass auch kleine Kommunen im ländlichen Raum durch innovative Ideen die Digitalisierung in Hessen entscheidend voranbringen können. Mit modernen Technologien verbessern wir nicht nur die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger, sondern nehmen auch eine Vorreiterrolle in der digitalen Transformation ein.“


Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Digitalministerium zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren. So expandiert die Smart Region-Community in die Fläche und sorgt mit Entwicklung und Transfer innovativer Lösungen für immer mehr Zukunftsorte in Hessen.

Nähere Informationen unter www.digitales.hessen.de/Foerderprogramme/Starke-Heimat oder www.smarte-region-hessen.de.

Bei Nachfragen wenden Sie sich gerne an: Alexandra Groth, stellv. Pressesprecherin


Quelle:

Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation
Georg-August-Zinn-Str. 1
65183 Wiesbaden

Telefon: +49 611 32 114273
E-Mail: alexandra.groth@digitales.hessen.de
Internet: www.digitales.hessen.de

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