Smart-City-Infrastruktur
Die durch das Förderprogramm „Starke Heimat Hessen“ aufgebaute Smart-City-Infrastruktur dockt am „Bad Nauheim Donut“ an und unterstützt das Konzept. Sie sammelt Daten effektiv und macht sie nutzbar. So werden bessere Steuerungsentscheidungen getroffen und die Ressourcen können gezielter eingesetzt werden.
Sensoren spielen hierbei eine zentrale Rolle. Sie erfassen Daten kontinuierlich in den Handlungsfeldern Verkehr, Vegetation, Bodenfeuchtigkeit, Luftqualität und Abfallentsorgung. Durch Wärmebildkameras an Straßen können Verkehrsströme besser gesteuert und Engpässe vermieden werden. Dies verbessert die Luftqualität und senkt den Energieverbrauch in der Gesundheitsstadt und hilft dabei die Einsparziele der kommunalen Treibhausgasbilanz einzusparen. Auch das Parkverhalten wird ausgewertet, um zu erkennen, inwiefern steuernde Maßnahmen zu einer besseren Nutzung der Großparkplätze um die Innenstadt herum genutzt werden.
Umweltsensoren und Wetterstationen messen kontinuierlich die Luftqualität und melden Abweichungen. Dies ermöglicht schnelle Reaktionen und Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität in stark belasteten Gebieten und steigert die Aufenthaltsqualität der Menschen, die hier leben und zu Gast sind. Sensoren in Abfallbehältern melden den Füllstand, sodass eine effiziente und bedarfsgerechte Entsorgung erfolgen kann. Dies reduziert Leerungswege und minimiert den Energieverbrauch.
Erkenntnisse aus Daten generieren
In der Analogie der Gesundheitsbranche liefern die Sensoren jedoch wie ein Fieberthermometer oder ein Röntgenbild lediglich Informationen zum Gesundheitszustand des Menschen. Der Heilungs- oder Präventionsprozess setzt darauf auf. In einer Smart-City geht es folglich nicht darum Dinge zu messen. Es geht um Erkenntnisse und das Verschneiden von unterschiedlichen Daten zu steuerungsrelevanten Informationen. Datenplattformen, Dashboards und Steuerungscockpits sind dabei das eine. Entscheidend sind die definierten Ziele und die Frage, woran eine Stadt erkennt, inwiefern diese erreicht sind.
In Bad Nauheim waren die zur Steuerung notwendigen Erkenntnisse von Beginn an maßgeblich – bei der Entwicklung der Sensorik, beim Aufbau der fachlichen Dashboards für die Verwaltungseinheiten und bei der Entwicklung einer Datenstrategie. Beispiel hierfür ist die Verbindung von Bewegungsströmen in der Innenstadt unter Beachtung des Mikroklimas und des Mobilitäts- bzw. Parkverhaltens.
Vertrauen bei den Menschen aufbauen
Ein wichtiger Baustein der Smart-City-Infrastruktur und der Nutzung von Sensordaten ist die sorgfältige Berücksichtigung von Datenschutz und Sicherheit. Implementierte Richtlinien und Mechanismen für den Schutz personenbezogener Daten stärken das Vertrauen der Stadtgesellschaft in die Technologie. Dazu wird gerade eine Kommunikationskampagne entwickelt, die diese Ziele verfolgt und das Vorgehen zielgruppengerecht und verständlich erklärt – für die Stadtgesellschaft und die Verwaltung.