Wie kommt Innovation in die Kommune?

Mission Smart Region

In Hessen haben sich deshalb Smart Region-Lösungsanbieter unter dem Dach des House of Digital Transformation (HoDT) zu einer Arbeitsgruppe – einer Mission – zusammengetan, um gegenüber den Kommunen transparent zu machen, was es bereits alles gibt. Im Stile einer virtuellen Messe bietet die Mission Workshops an, in denen Lösungsanbieter aus dem Kreis des HoDT themenbezogen ihre Ansätze und Produkte vorstellen. Kommunen sind herzlich eingeladen, sich inspirieren zu lassen, mitzudiskutieren und auch eigene Fragestellungen aus ihrem Alltag mit einzubringen. Ziel ist es, die jeweiligen Themenexperten auf beiden Seiten in den Austausch zu bringen. Ein erster Workshop zum Thema „Wasser, Fort, Klimaschutz“ hat bereits stattgefunden. Weitere Ausgaben folgen.

Als dauerhaft verfügbares Angebot wird die Geschäftsstelle Smarte Region zudem im Frühjahr einen virtuellen Marktplatz live schalten. Hier können sich Smart Region-Lösungsanbieter Profile anlegen und ihre Lösungen präsentieren. Kommunen soll der Marktplatz ermöglichen, passgenau jene Anbieter herauszufiltern, die bei einem Vorhaben konkret weiterhelfen können.

Innovationspartnerschaften

Eine besondere Herausforderung stellt für Kommunen die Kooperation mit Start-Ups dar. Häufig gibt es Vorbehalte auf kommunaler Seite, wenn Lösungen in der Konzeptionsphase stecken oder ein Lösungsanbieter noch keinen umfassenden Referenzkatalog vorweisen kann.

Manchmal wird aber auch andersherum ein Schuh daraus. Einige Kommunen wie Bad Hersfeld haben erkannt, dass es für manche Herausforderung im städtischen Umfeld schlicht noch keine (digitale) Lösung am Markt gibt. Hier bietet sich ein agiles Vorgehen an, in dem mit einem ausgewählten Innovationsgeber konkrete, umsetzbare Lösungen in mehreren Etappen entwickelt werden. Eine solche Innovationspartnerschaft ermöglicht, das Kommune und Lösungsanbieter in einem mehrstufigen Verfahren gemeinsam eine Lösung entwickelt, die die Bedarfe beider Seiten präzise bedient.

Die Vereinbarung hinter einer solchen Kooperation ist einfach: Das Start-Up entwickelt einen Prototyp zu seiner Lösungsidee (→ Forschungs- und Entwicklungsphase). Die jeweilige Kommune bietet ihre Infrastruktur und ausgewählte Flächen zum Testen und Weiterentwickeln der Lösung an und setzt die Rahmenbedingungen für einen Testbetrieb. In dieser ersten Phase vergütet die Stadt dem Innovateur unterhalb der Vergabegrenze seine Investitionskosten plus einen kleinen Bonus.

Wenn sich die Lösung im Testbetrieb bewährt, wird gemeinsam die Überführung in einen Regelbetrieb vereinbart (→ Leistungsphase). Die kommunale Verwaltung verfügt dann bereits über Wissen und Erfahrungen im Umgang mit der Lösung und kann ein Vergabeverfahren zielsicherer durchführen. In der Regel erhält die Testkommune für den Regelbetrieb dann Sonderkonditionen und steht im Gegenzug als Referenz für Marketing-Aktivitäten.

Was nach einer ungewöhnlichen Vorgehensweise im kommunalen Umfeld klingt, die auf beiden Seiten eine Portion Mut erfordert, hat beispielsweise in Bad Hersfeld bereits in mehreren Fällen zum Erfolg geführt. Die Stadt verfügt dank smarter Kooperationen mit Start-Ups heute beispielsweise über ein innovatives Parkleitsystem und leistungsstarke Umweltsensoren.

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