„Zusammenarbeit über Landkreisgrenzen hinweg ist beispielhaft“

Staatssekretär Sauer überreicht Marburg, Gießen, Wetzlar, Fulda, Limburg, Offenbach, Frankfurt, Kassel und Rheingau-Taunus-Kreis rund 900.000 Euro aus Förderprogramm „Starke Heimat Hessen“

© HMD

Marburg. Werden digitale Dienstleistungen der Verwaltung von den Bürgerinnen und Bürgern auch genutzt? Mit der Implementierung eines Service- und Analysedashboards (eGovSAD) haben die Kommunen Marburg, Fulda, Gießen, Limburg, Offenbach und Wetzlar ein Auswertungsmodul geschaffen. Nun soll mit dem Projekt „GoDonu – Gemeinsam online Daten offen nutzen“ daran anknüpfend zusätzlicher Nutzen durch die Erweiterung um eine gemeinsame Verwendung der Daten, Qualitätssicherungsmodule für Stammdaten aus dem Verwaltungsportal Hessen, vergleichende Analysen, weitere Integrationen und die Bereitstellung von Daten für die Öffentlichkeit generiert werden. Zusätzlich zu den sechs Kommunen sind nun auch Frankfurt, Kassel und der Rheingau-Taunus-Kreis am Projekt beteiligt. Das Land Hessen fördert dieses Projekt aus dem Programm „Starke Heimat Hessen“ zur Förderung smarter Kommunen und Regionen. Digital-Staatssekretär Stefan Sauer hat heute die Förderzusage über rund 900.000 Euro an Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies stellvertretend für alle neun Kommunen überreicht.

„Digitalisierung ist nur dann hilfreich, wenn sie auch genutzt wird. Daher ist es notwendig, die Nutzung stetig und mit geringem Aufwand nachzuvollziehen. Mit dem ersten Projekt eGovSAD wurden dafür die Voraussetzungen geschaffen, auf denen nun aufgebaut wird. Dass sich am neuen Projekt nun noch weitere Kommunen beteiligen, zeigt, dass das Vorhaben auf breites Interesse stößt“, sagte Staatssekretär Sauer. „Und Interkommunale Zusammenarbeiten sehen wir als Land Hessen besonders gern, da auf diesem Weg äußerst ressourcenschonend und effektiv gearbeitet werden kann. Eine Zusammenarbeit über Landkreisgrenzen hinweg und sogar von Kommunen unterschiedlicher Größe wie in dieser Kooperation ist beispielhaft.“

Die Überprüfung der Wirkung von Digitalisierung in der Verwaltung ist nichts Neues – die Möglichkeit einer mühelosen vergleichenden Analyse aber schon, begründen die Antragsteller ihr Projekt. Erst durch den Vergleich mit anderen Kommunen und mit Durchschnittswerten werde für die Gemeinschaft ein Mehrwert bei der Bewertung des Erfolgs von Digitalisierungsmaßnahmen generiert. Denn durch die vergleichende Analyse von Mittelwerten in Hessen, in einem Landkreis oder von Kommunen einer Größenklasse könnten Daten interpretiert und gemeinsame Erkenntnisse gewonnen werden. Über eine Anbindung an die Zentrale Statistikkomponente des Bundes sollen weiterhin Synergien gehoben und somit Mehraufwand für die angebundenen Kommunen eingespart werden. Mit dem Projekt GoDonu soll laut Projektbeschreibung die Datenverfügbarkeit, die Datenqualität und die Motivation zur Wirkungscontrolling gesteigert werden, was auch zu mehr Datenquantität und somit zu aussagekräftigeren Ergebnissen führen soll. Durch eine sehr einfache, quasi auf Knopfdruck zu erstellende Open Data-Veröffentlichungen und eine freiwillige Möglichkeit, Dashboard-Ansichten im Internet zu veröffentlichen, soll zudem die Transparenz des Verwaltungshandelns gestärkt werden. Die Ergebnisse aus dem Projekt GoDonu sollen für alle hessischen Kommunen zur Nachnutzung als Erweiterungsmodule der Software eGovSAD bereitstehen. eGovSAD wird über die allen hessischen Kommunen zur Verfügung stehende Digitalisierungsplattform Civento angeboten.

Marburgs Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies sagte stellvertretend für die neun Kommunen: „Für uns als Verwaltung ist das Tool eGovSAD eine große Bereicherung. Denn genauso einfach wie Bürgerinnen und Bürger unsere Onlinedienste nutzen, können wir nun nachverfolgen, wie sie angenommen werden. Es ist schön zu sehen, wie gut das Onlineangebot angenommen wird. Noch wichtiger ist für uns jedoch, dass wir so auch nachvollziehen können, was noch verbessert werden muss und wir uns hierzu unkompliziert mit anderen Kommunen austauschen können.“


Hintergrund

Um die Kommunen zu unterstützen, Austausch und Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Diese ist ein zentraler Anlaufpunkt für alle Belange im Bereich smarter Kommunen. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Rund 20 Millionen Euro stehen jährlich von 2020 bis 2024 im Digitalministerium zur Verfügung, die in drei Maßnahmen aufgeteilt sind. Jeweils vier Millionen Euro fließen von 2020 bis 2024 in die Digitalisierungsplattform Civento, die vom Land Hessen den Kommunen flächendeckend kostenfrei zur Verfügung gestellt wird. Die Plattform bildet einen zentralen Baustein für die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes im kommunalen Bereich. Weitere knapp 16 Millionen Euro wurden 2020 für die Verwaltungsdigitalisierung zur Verfügung gestellt. Und drittens werden von 2021 bis 2024 jeweils bis zu 16 Millionen Euro für die Förderung kommunaler Vorhaben verwendet, die innovative Projekte in Themenfeldern der Digitalisierung kommunaler Handlungsfelder im Sinne von Smart City / Smart Region betreffen. Projekte werden mit 100.000 Euro bis 2,5 Millionen Euro unterstützt – bei einer Förderquote von 90 Prozent und einer maximalen Laufzeit von zwei Jahren. So expandiert die Smart Region-Community in die Fläche und sorgt mit Entwicklung und Transfer innovativer Lösungen für immer mehr Zukunftsorte in Hessen.

Nähere Informationen unter www.digitales.hessen.de/Foerderprogramme/Starke-Heimat oder www.smarte-region-hessen.de

Quelle:

Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation
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65183 Wiesbaden

Telefon: +49 611 32 114222
E-Mail: pressestelle@digitales.hessen.de
Internet: www.digitales.hessen.de

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