Hessisches Ministerium für Digitalisierung und Innovation
Die Hessische Digitalministerin begrüßt die Teilnehmenden im großen Saal.
© HMD | Jana Kay

18.11.2024 Impressionen

Die Hessische Digitalministerin eröffnet den Kongress 2024.
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Digitalisierung spielerisch vermittelt: Frau Prof. Dr. Sinemus erklärt die Lösungen im Smart Quiz.
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Die Hessische Digitalministerin und der Keynote-Sprecher auf der Bühne
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Die Community vernetzt sich in Kleingruppen.
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Blick auf die Barcamp-Übersicht: Der Sessionsplan ist erstellt.
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Barcamp in Aktion: Ansicht einer Session
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Willkommen! - Am Stand der Geschäftsstelle Smarte Region
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Smart together: Gruppenbild auf der großen Bühne
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Auch temi gefällt´s: Der Telepräsenzroboter fährt durch die Gänge.
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18.11.2024

Digitale Städte – Digitale Regionen

Es sind Menschen, die digitale Kommunen entwickeln - Menschen, die miteinander diskutieren, voneinander lernen und zusammenarbeiten. Der Faktor Technik ist wichtig, aber der Austausch von Menschen ist noch wichtiger - sowohl innerhalb der Kommune also auch darüber hinaus. Deswegen haben wir in diesem Jahr die Kommunikation innerhalb der Community fokussiert. Ein abwechslungsreiches Programm - mit Keynote, 25 Barcamp-Sessions, 42 EXPO-Ausstellenden und neuen interaktiven Formaten - bot noch mehr Raum fürs Austauschen und Vernetzen. Herzlichen Dank an alle Teilnehmenden und Beteiligten fürs Mitmachen bei dieser spannenden Veranstaltung!

Motto 2024: „smart together"

In der Verwaltung, in der Politik und darüber hinaus - die Smart Region-Community hat schon viele Erfahrungen gesammelt und Kompetenzen gewonnen. Wenn wir zusammenkommen und miteinander und voneinander lernen, werden smarte Kommunen und Regionen möglich.

Am 18. November 2024 traf sich die Smart Region-Community auf dem hessischen Landeskongress „Digitale Städte – Digitale Regionen“ bereits zum sechsten Mal. Diesmal waren wir in Mittelhessen im Lokschuppen der Stadt Marburg zu Gast. Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen an die Lahn, und rund 100 Personen waren im Kongressportal online mit dabei.  

Die Hessische Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat die Teilnehmenden begrüßt und den Kongress eröffnet. Gemeinsam mit dem Moderator Kersten Riechers erläuterte sie in einem smarten Quiz den Stand der Digitalisierung in Hessen. Hätten Sie gewusst, dass in der hessischen Digitalwirtschaft jährlich 43 Mrd. Euro umgesetzt werden? - Hessen ist damit bundesweit auf Platz eins. Die große Bedeutung von digitalen Technologien für unsere Zukunft stellte auch Dr. Jens Meier vom Verband kommunaler Unternehmen und der Stadtwerke Gruppe Lübeck heraus. In seiner Keynote "Gemeinsam - so werden Kommunen smart" erläuterte er, warum der Nutzen digitaler Ansätze dazu führen werde, dass sich Digitale Städte in den nächsten fünf Jahren weit verbreiten. Dass sich dieser Prozess gemeinwohlorientiert im Sinne einer digitalen Daseinsvorsorge vollzieht, sei aber an Bedingungen geknüpft. Sie möchten das Quiz und die Keynote noch einmal erleben? Geht.

„'Smarte Regionen' bedeutet auch, dass Kommunen sich vernetzen, austauschen, gemeinsam lernen und Lösungen entwickeln.“

Interaktiv ging es weiter. Auf der großen Bühne stellten die interessierten Akteure ihre Vorschläge für die 25 interaktiven Sessions am Nachmittag vor. Nach einer Abfrage des Teilnahmeinteresses wurde der Barcamp-Plan mit den Räumen und Zeiten erstellt, so dass die 40-minütigen Sessions in drei Slotreihen nach der Mittagspause beginnen konnten. Davor gab es aber noch unser neues Format: In "Mein Digital, Dein Digital" diskutierten die Teilnehmenden angeregt in kleinen Gesprächsrunden über Themen, zu denen Sie sich am Eingang einen Aufkleber ausgesucht hatten. Bei einem Spektrum mit acht Optionen von "KI und Trends" bis "Digitalisierung in kleinen Kommunen" war für jede und jeder ein interessantes Thema dabei.

Begleitend bot die ausgebuchte EXPO mit 42 ausstellenden Unternehmen und Kommunen mit diversen Exponaten wieder anschauliche Einblicke in smarte Produkte und Projekte. Auch die Kongressplattform stellte ergänzende Informationen und Vernetzungsmöglichkeiten bereit. In der Vor- und der Kongresswoche wurde die Plattform zur smarten Vor- und Nachbereitung sowie zur Online-Teilnahme genutzt. Für den Austausch von Erfahrungen, Fragen und Meinungen im Format "Mein Digital, Dein Digital" haben sich Onliner natürlich virtuell vernetzt.  

Nach dem Barcamp kamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Großen Saal noch einmal zum Resümee und zur Verabschiedung zusammen. Der Hessische Staatssekretär für Digitalisierung und Innovation Stefan Sauer dankte allen Beteiligten und Mitwirkenden, und zurück blickend bilanzierte er, dass der Kongress erfolgreich zur Vernetzung der Community und zur Entwicklung des Themas Smart City / Smart Region beigetragen habe. Auch sein Gesprächspartner Dr. Oliver Bäcker, Leiter der Arena of IoT der EintrachtTech GmbH, unterstrich die Bedeutung von Veranstaltungen wie dieser: Die Entwicklung und das Managen von Digitalen Stadien, Städten und Regionen ist ein Teamsport. Wie im Fußball brauche man auch hier heterogene Mannschaften, nicht 11 Stürmer - und deswegen sei es wichtig und förderlich, wenn alle Player - aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft - zusammenkommen, gemeinsam Strategien entwickeln und voran gehen. 

Genauso - smart together - klang der Kongress schließlich aus. Im Get-together blickten die Teilnehmenden in entspannter Atmosphäre mit Glühwein und Marburger Gitarrenklängen von Paul Hilger auf einen erlebnisreichen Kongresstag zurück.

3 Fragen an Dr. Jens Meier

Keynote-Sprecher 2024

Vorsitzender des Ausschusses Digitalisierung im Verband kommunaler Unternehmen (VKU),
CEO der Stadtwerke Lübeck Gruppe


1   In Ihrem Buch „Digitale Daseinsvorsorge: Stadtwerke als Treiber der digitalen Transformation für Kommunen, Land und Bund“ sprechen sie von der Bedeutung einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Verwaltungen, Dienstleistern und Bürgern. Welche konkreten Strategien oder Maßnahmen sind Ihrer Meinung nach notwendig, um dieses Vertrauen zu stärken und nachhaltige Kooperationen aufzubauen?

Der enge Schulterschluss zwischen kommunalen Unternehmen mit Politik, Städten, Kommunen aber auch das Einbeziehen von Bürgerinnen und Bürgern ist entscheidend, damit die digitale Transformation in der Fläche gelingen kann. Ein essenzieller Faktor ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, die auf Transparenz, Beteiligung und Kommunikation basiert. Kommunale Unternehmen können dabei eine wichtige Schnittstelle zu den Kundinnen und Kunden vor Ort sein, da sie über das notwendige Wissen in der Region verfügen, teils eine große Digitalisierungsexpertise besitzen und als vertrauenswürdige Partner bereits Zugang zu wertvollen Daten in kritischen Infrastrukturen haben. Mit Blick auf die Datensouveränität von Städten und Kommunen sind dies entscheidende Aspekte, um sich nicht in die Abhängigkeit privater Großkonzerne zu begeben. Folglich plädieren wir dafür, dass Städte und Kommunen aber auch kommunale Unternehmen bei Landes- oder Bundesinitiativen mit am Verhandlungstisch sitzen. Nur so können sie unmittelbar auf mögliche Anwendungs- und Umsetzungsprobleme hinweisen. Gleichzeitig muss von allen Beteiligten erkannt werden, dass es auch ein gesellschaftlicher Transformationsprozess ist. Ein Kulturwandel, der nur gelingen kann, wenn Teilhabe und Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse sichergestellt sind. 

2   Welche Best-Practice-Beispiele aus Ihrem Buch könnten als Vorbild für andere Kommunen dienen, die ihre digitale Transformation vorantreiben wollen? Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren dieser Beispiele? 

Ein Beispiel, das als Vorbild dienen kann, ist die Stadtwirtschaftsstrategie Darmstadts. Lange bevor andere Städte angefangen haben, mit Fördergeldern Smart City-Strategien zu schreiben, hat Darmstadt eine Stadtwirtschaftsstrategie entwickelt. Das Besondere: Die gesamte Stadtwirtschaft ist Teil der Strategie, wurde in die Erarbeitung eng einbezogen und arbeitet seitdem gemeinsam an übergreifenden Zielen. Diesen kooperativen Ansatz halte ich für bemerkenswert und vorbildhaft. Ein weiteres Beispiel dafür, wie viel der enge Austausch und die starke Partnerschaft zwischen Stadt und Stadtwerk bewirken kann, zeigt sich in Lübeck. Wir betreiben seit 2019 ein stadtweites LoRaWan. Durch dessen Nutzung konnten während der Pandemiezeit in jedem Klassenzimmer über 2.700 Sensoren zur Messung der Luftqualität in Schulen installiert werden – in wenigen Wochen. Nur eines von vielen Vorhaben, bei dem wir die Digitalisierung der Schulen unterstützen. Und auch die Smart City-Plattform als Herzstück der Smart City-IT-Infrastruktur ist ein wichtiger Baustein der digitalen Souveränität in Lübeck und findet bereits in anderen Kommunen Anwendung. Besonders entscheidend für den Erfolg aller Beispiele ist aus meiner Sicht aber der Austausch und die Nutzung bereits erfolgreicher Blaupausen. Denn das Rad muss und sollte nicht im Kleinen immer neu erfunden werden. Als Basis bedarf es Austauschformaten, bei denen die mit der Umsetzung vor Ort betrauten Akteurinnen und Akteure frühzeitig mit am Tisch sitzen. 

3   Wie sehen Sie die zukünftige Entwicklung der digitalen Daseinsvorsorge in Deutschland? Gibt es spezifische Trends oder Technologien, die Ihrer Meinung nach besonders viel Potenzial haben, um die Stadt- und Regionalentwicklung nachhaltig zu beeinflussen? 

Die wichtigsten Zukunftsthemen betreffen aus meiner Sicht die drei großen D: Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung. Sie sind Grundlage der großen „Wenden“. Die digitale Daseinsvorsorge muss bei der Betrachtung als eigene und selbstverständliche Säule der Daseinsvorsorge verstanden werden, die Einfluss auf alle klassischen Säulen der Daseinsvorsorge hat. Ein aktuelles Beispiel, was den Einfluss auf die verschiedenen Bereiche der Daseinsvorsorge zeigt, ist die kommunale Wärmeplanung. Derzeit stellt sie mit Sicherheit eine der größten Herausforderungen für Städte dar. Für sie wird wiederum ein digitaler Zwilling der Kommune benötigt, womit die Digitalisierung ins Spiel kommt. Sie ist somit zwingend notwendig, damit wir unsere großen gesellschaftlichen Themen wie Nachhaltigkeit, Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse und digitale Souveränität lösen. Um datenbasierte Entscheidungen zu treffen und Bürgerinnen- und Bürgerdienste zu optimieren, ist die Künstliche Intelligenz (KI) eine zunehmend genutzte Technologie. Darüber hinaus sehe ich großes Potenzial in der Nutzung von Smart City-Technologien, die eine effiziente Vernetzung von Infrastruktur, Energie und Mobilität ermöglichen. Auch Internet of Things (IoT) -Lösungen werden eine immer größere Rolle spielen, um Städte nachhaltiger zu gestalten, beispielsweise durch smarte Verkehrssteuerung oder intelligente Energieverteilung.

Presseinformation

‚smart together‘ – Kongress „Digitale Städte – Digitale Regionen“

Hessens Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus: „Wir wollen Hessen flächendeckend zu einer smarten Region entwickeln.“


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