Ein kurzer Vortrag informiert über das Projekt Gießroutenplanung mit 450 Bodensensoren, das nach 18 Monaten im Dezember 2024 abschließt. Die Teilnehmer bestimmen die Schwerpunkte der Session und wählen, ob Planung, Erfahrungen und Ziele, Technik, Leistungen oder Kosten/Nutzen im Fokus stehen werden.
Begründung:
Mitarbeiter der Bauhöfe wurden 1 Jahr lang mit Livedaten und Pilot-Dashboards aktiv bei der Digitalisierung der Bewässerung und Winterdienstaktivitäten eingebunden. Die Erfahrungen mit den Pilotinstallationen und die Wünsche der Anwender flossen durch Workshops in das Projekt ein. Zudem wurde die Expertise der Wissenschaft sowie die Erfahrungen anderer Städte einbezogen. Das Ergebnis ist eine praxisnahe, skalierbare Systemlösung, die zudem offen für zukünftige Anforderungen ist.
Session-Feedback:
Im Rahmen unseres Barcamps haben wir das Projekt „Schutz der Bäume durch digitalisierte Bewässerung“ präsentiert. Ziel dieses innovativen Vorhabens ist es, die rund 6.000 Gießbäume innerhalb der 3 Kommunen bedarfsorientiert zu bewässern. Dabei wird nicht nur der Wasserbedarf, sondern auch der Zustand und der Pflegeaufwand katasterähnlich erfasst und dokumentiert. Entscheidendes Kriterium ist nicht die Einsparung von Wasser, sondern der nachhaltige Erhalt der Grünflächen, insbesondere in den zunehmend versiegelten städtischen Bereichen.
Bereits in der Planungsphase arbeiteten die Mitarbeitenden unserer Bauhöfe mit verschiedenen Sensoren und Dashboards, um fundierte Erwartungen an die digitale Lösung zu formulieren. Diese Erfahrungswerte flossen direkt in die Entwicklung der BeWi-App ein, die nach eigener Ausschreibung entwickelt wurde. Neben der Gießrouten- und Bewässerungsplanung integriert die App auch 31 Winterdienstmessstellen, 3 Wetterstationen sowie Wettervorhersagen und wird ganzjährig von den Bauhofmitarbeitenden mobil verwendet.
Im kommunalen Austausch und durch wissenschaftliche Unterstützung zweier Hochschulen konnte zudem ein Abgleich zwischen Bodenfeuchtewerten und Baumstress ermittelt werden. Diese Erkenntnisse ermöglichen es, den Wasserbedarf gezielt zu ergänzen, indem aktuelle Niederschlagsmengen und Wahrscheinlichkeiten in die Bewässerungsplanung integriert werden. So wird sichergestellt, dass die Bewässerung nicht nur effektiv, sondern auch ressourcenschonend erfolgt.
Besonders hervorzuheben sind die 500 unauffälligen Sensoren, die flexibel, schnell und kostengünstig installiert und umplatziert werden können, falls sich der Bewässerungsbedarf, bspw. durch Neuanpflanzungen, ändert. Die Praxisorientierung unterstützt nicht nur die Optimierung der Pflegeeinsätze, sondern gewährleistet auch eine langfristige Nachhaltigkeit der städtischen Flora und Fauna.
Das Projekt, das 2024 abgeschlossen wird, bietet eine skalierbare und praxisorientierte Systemlösung, die nicht nur auf andere Kommunen übertragbar ist, sondern auch als Modell für eine zukunftsorientierte Grünflächenbewirtschaftung dienen kann. Mit der Verknüpfung von Digitalisierung und Umweltbewusstsein stellt es einen innovativen Ansatz dar, um städtische Grünflächen trotz zunehmender Herausforderungen langfristig zu erhalten.
Text: Kai Fähndrich