Sollte der Newsletter nicht korrekt dargestellt werden, klicken Sie bitte hier.
Digitales Hessen - Smarte Region
NEWSLETTER
Oktober 2024
Liebe Smart Region-Community,
liebe Leserinnen und Leser,

nach einer erholsamen Sommerpause können wir erfreut berichten, dass auch im August und September über die durch das Programm „Smarte Heimat Hessen“ geförderten Projekte zahlreich in den Medien berichtet wurde. Nun bringt der Oktober frischen Wind und hoffentlich neue Ideen für die smarte Entwicklung unserer Kommunen.

Die Digitalisierung bietet uns nicht nur neue Technologien, sondern auch vielfältige Möglichkeiten, Menschen aktiv in die Gestaltung ihrer Umgebung einzubeziehen. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen inspirierende Beispiele vor, wie Bürgerbeteiligung zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor für smarte Projekte in den hessischen Kommunen werden kann. Von partizipativen Planungsprozessen bis hin zu innovativen Beteiligungsplattformen – es gibt zahlreiche Wege, wie Sie die Zukunft Ihres Lebensraums mitgestalten können. Erfahren Sie, wie Bürgerinnen und Bürger durch ihre Ideen und ihr Engagement dazu beitragen können, intelligente und lebenswerte Städte und Gemeinden zu schaffen.

Außerdem möchten wir Sie herzlich zu unserem bevorstehenden Kongress „Digitale Städte – Digitale Regionen“ am 18. November diesmal unter dem Motto „smart together“ einladen. Nutzen Sie diese Gelegenheit sich auszutauschen und neue Impulse für Ihre Kommune zu gewinnen. Die kostenfreie Anmeldung ist geöffnet – sichern Sie sich Ihren Platz und seien Sie dabei!

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen und freuen uns, Sie schon bald beim Kongress begrüßen zu dürfen!

Herzliche Grüße
Ihr Team der Geschäftsstelle Smarte Region
Leitartikel
Bürgerbeteiligung in der Smart City: Pflicht oder Kür?
Dr. Carsten Mauritz, Stadt Kassel
Digitale Informations- und Kommunikationstechnologien sind das technische Rückgrat einer intelligent vernetzten Stadt. Sie ermöglichen das Sammeln und Auswerten von Daten und verbinden städtische Infrastruktursysteme miteinander. Dahinter steht das Nutzenversprechen eines modernen Stadtmanagements, dass sich vorhandene Infrastrukturen, etwa für die Mobilität und Energieversorgung, mit digitalen Technologien effizienter steuern lassen. Die Smartness einer Stadt bemisst sich demnach in erster Linie am Ausbaugrad der digitalen Infrastruktur. Aber eben nicht nur. In vielen Smart-City-Strategien sind Teilhabe und Beteiligung fest verankert: Bürgerinnen und Bürger sind demzufolge Ideengeber, Gestalter und Anwender zugleich und nicht nur Datenlieferanten oder Konsumenten, die die Digitalisierung mehr oder weniger passiv erleben. Die smarte Stadt verspricht also auch eine zunehmende Demokratisierung. Neue (digitale) Beteiligungswerkzeuge, die Stärkung der digitalen Souveränität eines jedes Einzelnen und offene Daten sind hier die Stichworte, die das Bild des „Smart Citizen“ bedienen.

Das emanzipatorische Potenzial der Digitalisierung hebt sich allerdings nicht von allein. Hinzu kommt die Frage, welche soziale Gruppe mit welcher Methode beteiligt werden soll. Und was ist überhaupt der Gegenstand der Beteiligung? Eines ist klar: Bürgerbeteiligung kennt viele Formate. Trotz oder gerade wegen der unübersichtlichen Verfahrensvielfalt wird in der Praxis oft das Gegenteil getan: Beteiligungsprozesse sind häufig methodenfixiert, das heißt, sie basieren auf einem vermeintlich uni¬versell einsetzbaren Instrument. Dass diese Vorgehensweise zu kurz greift, zeigt unter anderem eine Online-Umfrage des Smart Kassel Büros aus dem Jahr 2022: Die befragten Bürgerinnen und Bürger (N=556) wünschen sich vielfältige Beteiligungsformen mit unterschiedlicher Mitwirkungsintensität – angefangen bei reinen Informationsveranstaltungen bis hin zu Projekten aus Bürgerhand. Daraus ist der Schluss zu ziehen, dass es eines breiten Methodenkoffers auf dem Weg zur Smart City bedarf.
Mehr lesen
Aus der Praxis
Smartes Gießener Land – Mit Bürgerbeteiligung zu mehr Lebensqualität
Landkreis Gießen
Der Landkreis Gießen ist eines von 73 Smart Cities-Modellprojekten, die seit 2019 von der Bundesregierung über das Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert werden. Unter dem Titel „Smartes Gießener Land – gemeinsam, regional, vernetzt“ will er Weichen für eine digitale Zukunft stellen und mit Digitalisierung die Lebensqualität der Menschen im Landkreis Gießen verbessern – unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger. Seine „Smart-Region“-Strategie will der Kreis bis 2027 umsetzen und hat dafür acht Millionen Euro zur Verfügung. Die Bereiche, die besonders im Fokus stehen, sind Daten, Bildung Gesundheit und Energie. Die Maßnahmen in dem Bereich Energie werden über das Förderprogramm „Starke Heimat Hessen“ des hessischen Ministeriums für Digitalisierung und Innovation umgesetzt. Bis 2026 wird über das Land Hessen die energetische Steuerung der kommunalen Liegenschaften gefördert und erprobt und ein Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet.

Abbildung: (c) Landkreis Gießen
Mehr lesen
3 Fragen an:
Léon Gross
Vertreter der Urbanen Liga im Beirat für den „Stufenplan Smarte Städte und Regionen“, mit dem Kommunen in Deutschland auf ihrem Weg zu einer Smart City oder Smart Region unterstützt werden sollen.
Guten Tag, Herr Gross, wie wichtig ist die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern in der Umsetzung von Smart City Projekten und wie kann diese effektiv umgesetzt werden?
Die Einbindung der Zivilgesellschaft ist für den Erfolg von Smart City Projekten unerlässlich. Denn Smart Cities können viel mehr sein als nur digitale Infrastrukturen, wenn sie die Bedürfnisse der Menschen und der Umwelt in den Mittelpunkt stellen und das in der Zivilgesellschaft schlummernde Innovationspotenzial ausschöpfen. Bürgerinnen und Bürger erheben schon jetzt mit digitalen Tools Daten zu Straßenbäumen, Luftverschmutzung und Radwegen – und gestalten so unsere Städte mit. Leider werden digitale Lösungen oft an den Lebensrealitäten der Menschen vorbei entwickelt, und wichtige Impulse aus der Gesellschaft bleiben ungehört. Dabei sind Beteiligung und lebenswerte Städte für alle längst als Ziele in der Smart City Charta anerkannt und festgeschrieben. Nur wenn die Zivilgesellschaft in allen Phasen der Smart City Entwicklung – von der Konzeption bis zur Nutzung – auftaucht, können diese Ziele überhaupt erreicht werden.

Mehr lesen
Können Sie Ihre Rolle und die Aufgaben als Vertreter der Urbanen Liga im Beirat des Smart City Stufenplans erläutern und die derzeitige Einbindung der Zivilgesellschaft in die Arbeit des Beirats bewerten?
Die Urbane Liga wurde vom Bundesbauministerium als Vertretung der Zivilgesellschaft in den Beirat für den Smart City Stufenplan eingeladen. Es war uns ein Anliegen, bisher oft übersehene Perspektiven in der Diskussion um die Zukunft von Smart Cities in Deutschland sichtbar zu machen und somit einen Gegenpol zum stark von Wirtschaft und Politik geprägten Diskurs darzustellen. Um diese Rolle effektiv auszufüllen, haben wir im Vorfeld umfangreiche Gespräche geführt – mit jungen Menschen, „stillen“ Gruppen, Bürgerinnen und Bürger, und der organisierten digitalen Zivilgesellschaft, einschließlich Organisationen wie der Open Knowledge Foundation, Politics for Tomorrow, D64 - Zentrum für Digitalen Fortschritt und dem CityLAB Berlin. Diese unterschiedlichen Perspektiven zusammenzuführen war eine Herausforderung, die wir durch unsere „10 Thesen zum Smart City Stufenplan“ gemeistert haben. Konkret haben wir uns für folgende Themen eingesetzt: digitale Inklusion und Mehrsprachigkeit, ein Nutzerinnen- und Nutzer-zentriertes Design von Lösungen, die Stärkung des Open-Source-Gedankens, einen niedrigschwelligen Zugang für zivilgesellschaftliche Innovationen zum geplanten Marktplatz, und auch langfristig kooperative Träger- und Finanzierungsmodelle zwischen Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung sowie Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen des Kompetenzzentrums Smart City.

Mehr lesen
Was sind Ihre Erwartungen und Hoffnungen für die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Verwaltung, Zivilgesellschaft und anderen Akteuren im Rahmen des Stufenplans?
Die Mitarbeit im Beirat war für uns ein wichtiger erster Schritt, um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen – ein notwendiges Fundament für eine langfristige und wirklich koproduktive Stadtentwicklung auf Augenhöhe. Für die Zukunft erwarten wir vor allem einen deutlichen politischen Willen, die im Stufenplan definierten Maßnahmen zur Einbindung der Zivilgesellschaft konsequent umzusetzen. Es ist entscheidend, dass diese Zusammenarbeit nicht nur auf dem Papier besteht, sondern auch praktisch und nachhaltig gestaltet wird.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die finanzielle Anerkennung und Unterstützung unserer Arbeit. Die Zivilgesellschaft bringt ein enormes Innovationspotenzial mit, das es zu fördern und zu nutzen gilt. Eine faire finanzielle Unterstützung würde es uns ermöglichen, dieses Potenzial weiterhin aktiv und effektiv in die Stadtentwicklung einzubringen und so die Lebens- und Aufenthaltsqualität für alle Stadtbewohnerinnen und -bewohner zu verbessern.
KONGRESS
Landeskongress „Digitale Städte – Digitale Regionen“ am 18. November 2024 in Marburg
Der Kongress „Digitale Städte – Digitale Regionen“ ist die Leitveranstaltung des Landes Hessen für die Digitalisierung in Kommunen und Regionen. Am 18. November findet er in Lokschuppen statt und bietet wieder viel Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung. Wir freuen uns auf Sie!
Anmeldung
BÜRGERTOUR
Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus
Blick in die smarte Zukunft: Künstliche Intelligenz aus Hessen in Berlin
Am Tag der Deutschen Einheit bringt die Hessische Digitalministerin die Bürgertour „KI macht Zukunft“ in die Hessische Landesvertretung nach Berlin. Gemeinsam mit KI-Expertinnen und -Experten schauen wir am 3. Oktober nicht nur zurück, sondern vor allem in die Zukunft.
Weitere Informationen
TERMINE
Dienstag - Donnerstag
Smart Country Convention 2024
Berlin
Dienstag - Donnerstag
Smart City Expo World Congress 2024
Barcelona, Spanien
Montag - Freitag
DIV-Konferenz „Deutschland intelligent vernetzt: Gemeinsam Zukunftsfähigkeit erreichen"
Online
Montag
Kongress „Digitale Städte - Digitale Regionen 2024"
Marburg | Online
AKTUELLES
Geschäftsstelle
Smarte Region Hessen:

Hessisches Ministerium
für Digitalisierung und Innovation

Taunusstraße 3
65183 Wiesbaden

E-Mail: info@smarte-region-hessen.de
Internet: www.smarte-region-hessen.de

Sie möchten keine weiteren Newsletter erhalten? Klicken Sie hier, um den Newsletter abzubestellen.