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Digitales Hessen - Smarte Region
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Juni 2024
Liebe Smart Region-Community,

herzlich willkommen zu unserer neuesten Ausgabe! In den letzten Wochen gab es einige Gelegenheiten für Austausch und Vernetzung. Unsere ERFA-Veranstaltungen zu kommunalen Datenplattformen, Verwaltungsdigitalisierung und dem Themenbereich Klima, Energie, Wasser und Katastrophenschutz im April und Juni waren mit insgesamt über 170 Teilnehmenden ein voller Erfolg. Herzlichen Dank an alle, die daran teilgenommen haben!

Und nun zum Schwerpunkt dieser Ausgabe: Diesmal liegt er auf dem digitalen Wassermanagement. Erfahren Sie hier mehr über innovative Projekte in Hessen, die zur effizienten und nachhaltigen Nutzung dieser wichtigen Ressource enorm beitragen.

Merken Sie sich auch schon jetzt den 18. November 2024 vor: Unser nächster Kongress "Digitale Städte – Digitale Regionen" findet an diesem Datum in Marburg im Lokschuppen statt. Weitere Informationen folgen bald und wir freuen uns sehr auf Ihre Teilnahme!

Viel Freude beim Lesen und sonnige Tage wünscht Ihnen,

Ihr Team der Geschäftsstelle Smarte Region Hessen
Leitartikel
Nachhaltige Wassernutzung durch smartes Wassermanagement
Dr. Carolin Völker, ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung
Herausforderungen in der Wasserwirtschaft
Die Auswirkungen der Klimakrise auf den Wasserhaushalt und der steigende Wasserbedarf gehören zu den prominentesten Herausforderungen, vor denen der deutsche Wassersektor aktuell steht. Aber auch Gewässerbelastungen und der damit verbundene Aufwand der Trinkwasseraufbereitung, der Erhalt aquatischer Ökosysteme, die Minderung von Hochwassergefahren, der demografische Wandel, wirtschaftsstrukturelle Entwicklungen sowie Landnutzungsänderungen wirken sich auf die Wasserressourcen aus (BMUV 2023)*. Insbesondere in Ballungsräumen übersteigt der Wasserbedarf häufig die Oberflächenwasserverfügbarkeit, was zu einer Übernutzung lokaler Wasserressourcen und der Notwendigkeit führt, Wasser aus entfernten Gebieten zu importieren. Damit sind städtische Gebiete auch mit konkurrierenden Interessen zwischen städtischem und landwirtschaftlichem Wasserbedarf konfrontiert. Um eine nachhaltige und effiziente Nutzung der Ressource Wasser zu gewährleisten, ist eine integrierte Bewirtschaftung der städtischen Wasserressourcen von entscheidender Bedeutung (Kuhlemann et al. 2020)**. Smartes Wassermanagement, also der Einsatz intelligenter Technologien und Datenanalysen, bietet hier vielversprechende Lösungen.
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Aus der Praxis
Smartes Wassermanagement
Frankfurt am Main
Bevölkerungswachstum und Klimawandel verstärken den Wasserbedarf der Stadt Frankfurt am Main akut. Ein digitalisiertes Wassermanagement trägt dazu bei, Informationen zu erfassen und Maßnahmen datenbasiert zu optimieren.

Durch die Folgen des Klimawandels sieht sich nicht nur die Stadt Frankfurt am Main zukünftig mit Situationen konfrontiert, in denen zu wenig (z. B. durch Hitzeperioden im Sommer) oder zu viel Wasser (beispielsweise verursacht durch Starkregenfälle) vorhanden ist. Sinnvoll konzipierte digitale Werkzeuge sollen dabei helfen, Daten zu sammeln, die eine evidenzbasierte Entscheidungsgrundlage für ein nachhaltiges Wassermanagement ermöglichen.

Aktuell sind jedoch zahlreiche Anwendungsfälle im Bereich Wassermanagement nicht digitalisiert, da die zur Verfügung stehenden Technologien bisher in keinem positiven Kosten-Nutzen-Verhältnis standen oder aufgrund fehlender Stromversorgung nicht betrieben werden konnten.
"Die jüngste Technik- und Kostenentwicklung ermöglicht es nun Sensoren sinnvoll einzusetzen. Durch die Unterstützung des Landes Hessen können in Frankfurt am Main wertvolle Daten und Erfahrungen gesammelt werden, die dabei helfen, mit der Ressource Wasser schonend umzugehen. Diese Erfahrungen sollen auch mit anderen Kommunen geteilt werden."
– Jörn Klein, Themenbereichsverantwortlicher Smart City für Mobilität, Energie & Umwelt, Stadt Frankfurt am Main
Abbildung Wassertropfen: (c) Stadt Frankfurt am Main, Foto: Jimmy Chang auf Unsplash
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3 Fragen an:
Dr.-Ing. Pascale Rouault
Geschäftsführerin der KWB Kompetenzzentrum Wasser Berlin gGmbH
Guten Tag, Frau Dr. Rouault, welche Herausforderungen und Chancen sehen Sie im Bereich Wassermanagement für Kommunen und wie kann Digitalisierung dabei unterstützen?
Die Herausforderungen sind vielfältig: Klimawandel und demografische Entwicklungen führen zu immer häufigeren Extremwetterereignissen wie Starkregen oder Dürren. Städte und Kommunen stehen unter Druck, eine klimaangepasste Stadtplanung zu entwickeln, Wasserressourcen zu schützen und effizient zu nutzen sowie transparent mit ihren Bewohnerinnen und Bewohnern zu kommunizieren. Die Digitalisierung spielt hierbei eine Schlüsselrolle. Sie liefert wertvolle Informationen zu aktuellen Ereignissen und langfristigen Entwicklungen, ermöglicht präzise Vorhersagen (z.B. Starkregengefahrenkarten zur Identifikation von Hotspots oder Wasserqualitätsprognosen, etwa zum Sauerstoffmangel), unterstützt bei der Reaktion (etwa durch Frühwarnsysteme) und bei der Vorsorge (zum Beispiel bei Entscheidungsprozessen in der Stadtplanung).

Neue Anforderungen und strengere Vorschriften wie die Kommunale Abwasserrichtlinie oder das Energieeffizienzgesetz machen den Einsatz digitaler Tools zunehmend unerlässlich. Ein Beispiel dafür ist der Wärmeatlas von den Berliner Wasserbetrieben in Berlin, der die Potenziale der Abwärmenutzung aus Abwasserkanälen aufzeigt. Zudem sind wichtige Regelwerke wie das Klimaanpassungsgesetz und technische Regelwerke für Regenwassereinleitung oder Klimabilanzen zu erwähnen. Diese Vorschriften fordern ein besseres Verständnis des Systems, die Reduktion von Emissionen und Immissionen, die Verbesserung der Wasserqualität und ein energieeffizientes, nachhaltiges Wassermanagement. Sie erfordern auch das Sammeln, Teilen und Auswerten von vielen Daten, auch in Zusammenarbeit mit anderen Stakeholdern wie Industrie, Betreibern und der Öffentlichkeit.

Mit mehr verfügbaren Daten können zielgerichtete und effektive digitale Lösungen entwickelt und genutzt werden. Leider bleibt der Fachkräftemangel eine zentrale Herausforderung bei der Digitalisierung: Qualifizierte Fachkräfte sind bereits jetzt rar.
Wie können Kommunen aus Ihrer Sicht einen Einstieg in smarte Lösungen finden und gibt es schon konkrete Beispiele?
Ich persönlich finde Reallabore perfekt, um innovative Lösungen in einem geschützten Rahmen zu erproben und auch experimentelle Freude zu ermöglichen. Kommunen können dafür von Fördermöglichkeiten des Bundes oder der EU profitieren oder eigene entwickeln. Es ist nicht zu unterschätzen, dass es bereits viele erfolgreich umgesetzte Beispiele für smarte Lösungen gibt. Kommunen könnten sich besser vernetzen, um von bereits entwickelten und bewährten Lösungen zu profitieren und um neue Ansätze zu testen und zu bewerten. Zudem sollten sie die Zusammenarbeit mit Institutionen suchen (gern auch mit uns), die bereits zahlreiche Lösungen entwickelt haben.

Hier sind einige Themen und Projekte, an denen wir momentan mit unseren Partnern arbeiten. Durch diese Initiativen können wir gemeinsam eine nachhaltige und effiziente Wasserwirtschaft vorantreiben.
Welche langfristigen Ziele sehen Sie hinsichtlich der Nutzung digitaler Technologien zur Verbesserung der Wassernutzung und -verwaltung bei Kommunen?
Da neue digitale Technologien eine Vielzahl von Vorteilen bieten, sollte erst einmal ganz allgemein das Ziel sein, sich für diese zu öffnen und sie konsequenter einzusetzen. Spezifischer ist es wichtig, Daten so weit wie möglich zu teilen, Stichwort „Open Data“ und „Interoperabilität“. Nur so kann das Potenzial von Daten für die Entwicklung attraktiver Produkte und Lösungen richtig genutzt werden. Digitale Lösungen sind auch wesentlich für den Austausch mit der Bevölkerung: Sie bieten Information und Schutz. Sie können auch Dank Citizen Science die Bevölkerung am Gewinn von Daten beteiligen.

Für die Wasserwirtschaft sollte das langfristige Ziel der Kommunen sein, digitale Lösungen zu nutzen, überall wo sie Vorteile mit sich bringen, bei den Planungsprozessen, für die Koordination von Maßnahmen, aber auch für den Betrieb. Hier spielt das Monitoring eine wichtige Rolle; es ermöglicht beispielweise die Optimierung von Prozessen in der Abwasserbehandlung. So kann die Ressource Wasser effizienter geschützt und bewirtschaftet werden. An dieser Stelle verweise ich gerne nochmal auf existierende Beispiele, die ich bereits genannt hatte.
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Landeskongress „Digitale Städte – Digitale Regionen“ findet am 18. November 2024 in Marburg statt!
Der Kongress „Digitale Städte – Digitale Regionen“ ist die Leitveranstaltung des Landes Hessen für die Digitalisierung in Kommunen und Regionen. Am 18. November findet er in Marburg statt und bietet wieder viel Gelegenheit zum Austausch und zur Vernetzung. Wir freuen uns auf Sie!
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